Sieben Bürgerinitiativen haben zu Demonstration gegen Großsiedlungen auf dem Hamburger Rathausmarkt aufgerufen
24 Januar 2016Rund 700 Hamburger sind unserer Aufforderung gefolgt und haben haben am Dienstag, den 19. Januar 2016, vor dem Rathaus gegen die geplanten Großunterkünfte für Flüchtlinge demonstriert. Mit einem Trillerpfeiffenkonzert, Transparenten und Fähnchen machten die Bürger ihrem Ärger Luft. „Demokratie statt Olaf-Scholz Ghettos„ und „Integration JA – Asylghettos NEIN“ war zu lesen.
Anlass war eine Anhörung im Stadtentwicklungsausschuss über den geplanten Bau von 5.600 sogenannten Expressbauten.
Der Sprecher unseres Dachverbandes „Initiativen für erfolgreiche Integration in Hamburg“ (IFI-Hamburg), Klaus Schomacker, betonte bei seiner Rede auf dem Rathausmarkt: „Wohnghettos schaffen soziale Brennpunkte und verhindern die Integration von Flüchtlingen“.
Heinz Buschkowsky, Ex-Bezirksbürgermeister aus Berlin-Neukölln und geladener Sachverständiger, kam zu der gleichen Ansicht: “Reine Flüchtlingssiedlungen haben einen starken Drang zum sozialen Brennpunkt, weil die sozial Starken sich verkrümeln werden.”, so Buschkowsky. Die geplanten Großsiedlungen mit bis zu 4.000 Flüchtlingen auf einem Fleck seien nicht durchmischt, die Flüchtlinge könnten nicht von den Deutschen lernen.
Alle Sachverständigen waren sich einig, dass es besser wäre, dezentrale Lösungen zu finden. Allerdings sähen sie durch die große Herausforderung die Mengen an Menschen unterzubringen, auch in Zukunft keine andere Lösung. Auf die Leerstände in Hamburg und andere Übergangslösungen wurde nicht weiter eingegangen.
Leider konnten der Anhörung im großen Saal des Rathauses nicht alle Interessierten beiwohnen, da nicht genügend Plätze zur Verfügung standen. Der Saal wurde wegen Überfüllung geschlossen. Vor der Tür bekundeten bis zu 300 Menschen teilweise lautstark ihren Protest. Bei der nächsten Anhörung im Februar, so wurde versprochen, würde man einen größeren Saal anmieten wollen, wohl im CCH.
Wir bedanken uns bei allen unseren Mitgliedern und denen, die mit uns demonstriert haben oder sich im Geiste neben uns stellen. Gemeinsam können wir viel bewirken und unsere Zukunft gestalten: Ein lebenswertes Hamburg für ALLE – auch für Flüchtlinge!