Dramatischer Appell der Fachleute von fördern & wohnen

03 Oktober 2015

Nach übereinstimmenden Medienberichten (NDR, Hamburger Abendblatt, Die Welt) haben sich 10 Führungskräfte von fördern & wohnen an die (Fach-)Öffentlichkeit gewandt. Der Brandbrief steht hier zum Download bereit.  Download

Die Verfasser kritisieren, dass sämtliche bisherigen Standards bei der öffentlichen Unterbringung über Bord geworfen würden. Das störe den sozialen Frieden in den Unterkünften und senke dramatisch die Akzeptanz der Unterkünfte und ihrer Nutzer. Die Sozialverträglichkeit einer solchen Unterbringung sei weder nach innen noch nach außen gegeben. Die Notmaßnahmen verstießen zudem gegen geltende Auflagen und gesetzliche Vorschriften.

Die Verfasser fordern, dass die Notmaßnahmen klar befristet und in einen Gesamtplan für die zügige Integration der Menschen in den Wohnungs- und Arbeitsmarkt eingebettet werden. Es drohe die Ghettoisierung der Flüchtlinge über Jahre. Wenn Notmaßnahmen mit einer großen Zahl Flüchtlinge das Stadtbild dominierten, drohe in Hamburg in Stimmungsumschwung zugunsten von Fremdenfeindlichkeit.

Die Verfasser sind schließlich in Sorge um die Fähigkeit von fördern & wohnen, die öffentliche Unterbringung sozialverträglich zu gestalten.

Auch wenn die Befürchtungen, die in diesem Brief geäußert werden, nicht neu sind — sie bekommen doch ein ganz anderes Gewicht dadurch, dass sie nunmehr auch von den Fachleuten von fördern & wohnen geteilt werden. Und fördern & wohnen soll auch die Flüchtlingsunterkunft “Am Anzuchtgarten” betreiben.

Zu diesem Thema gibt es auch eine Pressemitteilung des Vereins.